Donnerstag, 27. Oktober 2016

Auf dem Tisch vor mir steht ein Glas Milch, 2 Eier, ein Kokoskuchen und frittierter
Salat. „Western Breakfast“, wobei es alles sehr gut schmeckt. Ich esse brav von allem
etwas, denn die Menge kann man alleine nicht schaffen – vielleicht würde man es zu zweit
oder dritt schaffen.
Den restlichen Kokoskuchen, Traubensaft und ein, wie ein Schokoei aussehendes, Ding
krieg ich mit in die Schule. Dieses Ding ist in echt Bohnenpaste in Aluminium verpackt.
Mal sehen, wie es schmecken wird.

Danach machen wir uns – wie immer mit dem Auto – auf den Weg zur Schule. Mit Anschnallen
hat man es hier nicht so. Ich hab noch nicht mal einen Gurt. Auch ist es so, dass Autos
nur für andere Autos bremsen, nicht für Roller, etwaige andere fahrbare Gefährte oder
Fußgänger. Außerdem spielen wir ständig Geisterfahrer oder eröffnen irgendwo eine neue
Spur, weil unsere überfüllt ist.
Hupen bedeutet hier auch was anderes als in Deutschland: „Ey fahr endlich“, „Beeil dich
mal“, „Ich bin wichtiger“, „Jetzt will ich durch“ oder einfach „Achtung ich komme“.

Wir kommen an der Schule an. Das Programm beginnt und wir gehen erst mal zum Taixing
Museum, einem riesigen Museum nur über Taixing, seine Geschichte und berühmte
Persönlichkeiten aus Taixing.
Die Highlights waren zwei Filme. Der eine hätte auch ein Trailer für das neue
Pokémon-Spiel sein können. Es waren aber beide Filme über – wer hätte es gedacht –
Taixing. Die beiden Filme waren trotzdem sehr lustig und kreativ, auch wenn wir nicht
viel verstanden haben.
Daraufhin sind wir zurück zur Schule gegangen und durften die chinesische Kalligraphie
üben. Das war wirklich lustig, vor allem, weil wir es nicht so gut konnten.

Als nächstes fuhren wir zum Mittagessen – Hot Pot. Nach chinesischem Fahrprinzip bedeutet
das, dass wir aus der Ausfahrt rausfahren und uns erst mal mitten auf die Straße stellen,
obwohl unsere Spur voll ist, und damit den Gegenverkehr eigentlich blockieren würden. Der
Gegenverkehr fährt jetzt auf dem Gehweg. Danach fahren wir an einem Polizeiauto vorbei.
Es fährt unserem Fahrer zu langsam und er hupt erstmal. Das Polizeiauto bleibt stehen und
lässt uns überholen.
Leider ist die Straße zu unserem Parkplatz von einem Auto zugeparkt. Wir parken jetzt auf
dem Gehweg.
Im Restaurant ist das Essen sehr gut. Es gibt mehr als genug für jeden und jeder findet
etwas, das ihm schmeckt.
Danach begeben wir uns in ein Teehaus. Natürlich mit dem Auto, aber es schüttet auch in
Strömen. Doch selbst das hält die Chinesen nicht ab, Roller zu fahren.
In dem Teehaus erfahren wir viel über die Geschichte des Tees in China und dürfen auch
verschiedene Tees in den unterschiedlichen Fermentierungsstufen probieren. Insgesamt sehr
interessant und auch schmackhaft.

Daraufhin sind wir zurück zur Schule gefahren, haben einen Chinesisch-Crashkurs bekommen
und durften Tischtennis spielen. Wir sind auch einmal in eine normale Klasse gekommen und
haben uns mit den Schülern unterhalten, die sich alle sehr gefreut haben, uns zu sehen.
Am Abend haben wir Dumplings selber gemacht und die waren gleichzeitig auch unser
Abendessen. Sehr,sehr lecker.

Am späten Abend wurden wir dann von unseren Gastfamilien abgeholt und mussten leider
schon beginnen, unsere Koffer zu packen, weil es am Freitag auf nach Shanghai geht.

S.