Evangelische und katholische Religionslehre – mehr als „nur“ Schulgottesdienste

Natürlich fallen sie als Erstes auf und wahrscheinlich den meisten spontan ein, wenn man an die Kombination Religion und Schule denkt: Und so finden zu Schuljahresanfang, Advent/Weihnachten und zum Schuljahresende am AEG bzw. in den benachbarten Kirchen St. Anna und Emmaus unsere inzwischen traditionellen Gottesdienste statt, zu denen auch Eltern und Ehemalige immer herzlich eingeladen sind (normalerweise am Freitag der ersten Schulwoche sowie an den letzten Schultagen vor den Weihnachts- und Sommerferien). Diese drei Termine im Schuljahr haben sich als am besten geeignet erwiesen, die Schulfamilie auch einmal als gottesdienstliche Gemeinde zum gemeinsamen Innehalten zusammenzubringen. Wir tun das am AEG ganz bewusst auch als ökumenische Gemeinschaft.

Neben diesen drei öffentlichkeitswirksamen Highlights, die die persönliche Spiritualität in den Blick nehmen, ist unser Kerngeschäft natürlich der Unterricht. Gemeinsam mit den anderen Fächern verfolgt Religionslehre das Ziel einer ebenso breiten wie tiefen Bildung der Schülerinnen und Schüler. Dabei zentral sind die jeweils altersgemäße Erschließung sowie die kompetenzorientierte Auseinandersetzung mit religiösen und philosophischen Grundfragen. Anders als in anderen Fächern setzen sich die Schülerinnen und Schüler im Fach Religionslehre aber mit eigenen (Glaubens)Vorstellungen und Handlungsmöglichkeiten auseinander, wodurch ein Bewusstsein für die eigene Identität und Lebensgestaltung gefördert wird. Die Botschaft Jesu Christi möchte in diesem Zusammenhang als lebensfördernd und befreiend verstanden werden.

Mit Blick auf die Organisation lässt sich festhalten, dass der Religionsunterricht am AEG konfessionell getrennt in klassenübergreifenden Lerngruppen verläuft, wobei es uns wichtig ist, dass diese nach Möglichkeit von der 5. bis zur 10. Klasse beibehalten werden, um die Vertrautheit innerhalb der Gruppe, die gerade bei Themen auf religiös-spiritueller Ebene oft Voraussetzung für ein gutes Unterrichtsgespräch ist, nicht zu oft zu stören. 

In der Oberstufe gibt es regelmäßig auch Angebote für W- und P-Seminare. Dabei haben wir uns schon mit vielen unterschiedlichen wissenschaftlichen Themen auseinandergesetzt – vom Christsein im 2. Weltkrieg über Sterben, Tod und Trauer bis hin zur Umweltenzyklika Laudato sí spannt sich da der Rahmen. Praktisch beschäftigten sich Seminare mit Flüchtlingsarbeit oder unserer Schulpartnerschaft mit Kenia, und einmal durften wir sogar auf Pilgerreise gehen!

Beim Abitur endet dann die gemeinsame Zeit, oft wird Religion als mündliches Abiturfach gewählt – und dann freuen wir uns, dass aus unseren kleinen, oft unsicheren „Fünfties“ reife junge Erwachsene geworden sind, die wir mit einer gewissen Wertegrundlage getrost in ihre Zukunft entlassen können.