Ethik

(1)    Wie nehme ich mich wahr, wie nehmen die anderen mich wahr? Warum gibt es Vorurteile? Was verbinden Christen mit der gekreuzigten Christusfigur an der Wand? Und warum tragen manche Muslima ein Kopftuch und manche nicht? Woran erkennt man Mobbing? Welchen Einfluss hat meine Mediennutzung auf mich?

(2)    Was ist der Sinn des Lebens? Was ist Esoterik und warum fasziniert das viele so? Wie kann ich mit Liebeskummer umgehen? Ist es moralisch richtig, Tiere zu essen? Woran glauben Buddhisten? Woher weiß mein Gewissen, dass ich etwas Falsches/Richtiges getan habe? Und kann sich mein Gewissen eigentlich irren?

(3)    Sind Menschen von Natur aus Egoisten? Ist Egoismus überhaupt etwas moralisch Schlechtes? Warum gibt es Staaten und politische Macht? Wenn Gott gut ist – wie erklären sich Gläubige dann das Schlechte in der Welt? Sollte Sterbehilfe legal sein? Warum straft der Staat? Wie kann ich ein tugendhafter Mensch sein? Bin ich frei? Und nicht zuletzt: Wie wird man glücklich?

Mit diesen und noch viel mehr Fragen befasst sich das Fach Ethik, das in Bayern für alle SchülerInnen, die nicht den konfessionellen Religionsunterricht besuchen, Pflichtfach ist. Die Fragen stammen aus den vier großen Themenkreisen, mit denen sich der Ethiklehrplan beschäftigt: Es geht um das Menschsein, das Zusammenleben mit anderen, Einflüsse aus Religion und Kultur und moralische Fragestellungen, die sich aus den technischen Möglichkeiten der modernen Welt ergeben (z.B. Medienethik, Medizinethik). Von der Unter- (1) über die Mittel- (2) bis zur Oberstufe (3) erweitert sich dabei der Blickwinkel der Kinder und später Jugendlichen von ihrer unmittelbaren Lebenswelt hin zu gesellschaftlich relevanten Fragestellungen, vom Konkret-Anschaulichen hin zum Philosophisch-Abstrakten. Bezugswissenschaften sind dabei durchgehend Philosophie und Religionswissenschaft.

„Der Unterricht orientiert sich dabei an den sittlichen Grundsätzen, wie sie in der Verfassung des Freistaates Bayern und im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland niedergelegt sind. Im Übrigen berücksichtigt er die Pluralität der Bekenntnisse und Weltanschauungen.“[1] Neben der grundlegenden Würde eines jeden Menschen stehen als Erziehungsziele demnach Werte wie Achtung der Überzeugungen Andersdenkender, Mitgefühl und Verantwortungsbereitschaft im Fokus des Ethikunterrichts.

Kurz gesagt – im Fach Ethik geht es um die Frage nach dem guten Leben. Eindeutige Antworten können wir keine versprechen, jedoch jede Menge Freude am gemeinsamen Fragen, Denken und Entdecken.

Lernzielorientierte Zusatzangebote im Fach Ethik am AEG

7. Jahrgangsstufe: Moscheebesuch

9. Jahrgangsstufe: Besuch in der DenkStätte Weiße Rose und  Synagogenbesuch

Q11/Q12: W- und P-Seminare, z.B. zur „Tierethik“ oder zu „Philosophie in Filmen“

[1] Aus: Fachprofil Ethik Lehrplan Plus Bayern Gymnasium, vgl. https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/gymnasium/ethik (gesehen am 26.01.21)